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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 167

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
167 der englischen Flotte. welche auf dem Mittellndischen Meere kreuzte. Er nahm den Johannitern die Insel Malta, eroberte Alexaudr.a . und machte sich durch die denkwrdige Schlacht bei den Pyram.deu zun. eigentlichen Herru vou gypten. Als inzwischen der englische Ad-miral Nelson die sranzsische Flotte bei Abnkir vernichtet hatte und das Heer von der Rckkehr nach der Heimat abgeschnitten war, zudem die Trkei an Frankreich den Krieg erklrt hatte, drang Napoleon der die Landenge von Suez nach Syrien vor, kehrte aber unterrichteter Sache nach gypten zurck, wo er bei Abukir das Heer der drfen vollstndig besiegte. Inzwischen waren ungnstige Nachrichten von der Kriegfhrung Frankreichs nach gypten gedrungen, und da Napoleon seine Anwesenheit in Frankreich fr wichtiger hielt als am Nil, bertrug er dem General Kleber dm Oberbefehl in gypten und kehrte nach Paris zurck, wo er mit Jubel empfangen wurde. Das von ihm zurckgelassene Heer mnte sich spter den Englndern ergeben, die den Franzosen freien Abzug gewhrten. 3. Napoleon als Konsul, a) Napoleons Staatsstreich. Mit Waffengewalt strzte Napoleon das Direktorium, das seine Un-shigkeit bewiesen und sein Ansehen beim Volke lngst verloren hatte., und lie sich zum Ersten Konsul auf zehn Jahre ernennen. Tat-schlich war er bereits ein Alleinherrscher mit unumschrnkter Gewalt; denn die beiden Mitkonsuln hatten nur eine beratende Stimme. , b) Der zweite Koalitionskrieg. (17991801.) Im Jahre 1798 hatte der franzsische General Berthier den Kirchenstaat in die Rmische Republik verwandelt und den 80jhrigen Papst Pins Vi. nach Valence in Frankreich gebracht, wo er in der Gefangenschast starb. Dem Könige von Sardinien wurde Piemont entrissen und aus der Schweiz die Helvetische Republik'gebildet. Dieses gewaltttige Vorgehen Frankreichs, der Ha der absoluten Frstengewalt gegen die sranzsische Republik, seruer die Hoffnung, verlorene Gebiete zurckzn-gewinnen, hatte die Fürsten Europas enger aneinander geschlossen und zu einem Bndnisse zwischen England. Rußland, der Trkei. sterreich und Neapel (zweite Koalition) gefhrt. Die Franzosen wurden vou dem Erzherzog Karl der den Rhein /, zurckgedrngt, der russische General Snwarow schlug im Verein mit den sterreichern die franzsischen Armeen in Oberitalien und lste die dort gegrndeten Republiken auf. Daun stieg er unter schweren Ver- z lusten mitten im Winter der den St. Gotthard, um die Franzosen auch

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 170

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
4. Napoleon als Kaiser der Franzosen. s^Der dritte Koalltionskrieg (1805) -und der Rheinbund. Napoleon hatte das England Angehrige Hannover besetzt, die Weser und Elbe fr englische Schiffe gesperrt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich booten. Aus Veranlassung Euglaubs traten England, Rußland, Osterreich und Schweden zu einer neuen Verbinbnng (dritte Koalition) zusammen, um Frankreich aus seine alten Grenzen zurck-zufhren. ^ Napoleon verbndete sich mit den sddeutschen Staaten, entri dm sterreichern das von ihnen besetzte feste Ulm, zog in Wien ein und besiegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz (1805), während die franzsisch-spanische Flotte von dem Admiral Nelson in der Seeschlacht beim Kap Trasalgar (sdstl. von Cadiz) vollstndig vernichtet wurde. Im Frieden zu Preburg verlor sterreich seine italienischen Besitzungen und mute Tirol an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden abtreten. Anerbem verpflichtete sich i>er (Kaiser ^ranz, Bayern und Wrttemberg als Knigreiche anzuerkennen. meinen Brnber Joseph machte Napoleon zum König von Neapel, nachbem er von Schnbrunn aus erklrt hatte: Der König von Neapel hat aufgehrt zu regieren," sein Bruder Ludwig erhielt die Batavische Republik als Knigreich Hollanb, sein Schwager Murat das neugeschaffene Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frjtenstcmb. Zur vlligen Vernichtung Dentschlanbs schus Napoleon den Rhein-bunb. Sechzehn Fürsten des sbwestlichen Dentschlanbs sagten sich im Jahre 1806. von Kaiser und Reich los, erkannten Napoleon als Schutz-Herrn an und verpflichteten sich sogar, Frankreich im Kriege zu untersttzen. Hessen-Darmstabt und Baden wrben Groherzogtmer. Dem Kaiser erklrte Napoleon, da er ein Deutsches Reich nicht mehr kenne. Entrstet der eine solche Treulosigkeit der Rhei'nbunbsrften, legte bcr Kaiser Franz Ii. im Jahre 1806 die beutsche Kaiserkrone uieber. Das war das Ende des Heiligen rmischen Reiches beutscher Nation" nach einem tauseubjhrigen Bestaube. b) Fernere Kriege Napoleons. Krieg liegen Wreneu. iehe Seite 176.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 118

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 118 Trotz dieser Vorstellungen und der Warnung einsichtsvoller englischer Staatsmnner legte das Londoner Parlament auf verschiedene Waren einen Eingangszoll, beschrukte ihn aber spter durch die sogenannte Teeakte" aus die Einfuhr von Tee. Aber auch dies sahen die freiheitsliebenden Bewohner von Nordamerika als eine Verkrzung ihrer Rechte an, und als im Jahre 1773 drei ostindische Schiffe mit einer Ladung Tee in den Hafen von Boston einliefen, wurden sie erstrmt und 342 Kisten Tee unter dem Jubel des Volkes ins Meer geworfen: der Teesturm in Boston war der Anfang des Nordamerikanischen Freiheitskrieges. Der Kongre zu Philadelphia, auf dem die Vertreter smtlicher Kolonien erschienen, beschlo, den Handel mit England vollstndig abzubrechen und sich zum Kriege zu rsten. Whrend die Englnder durch Anwerbung fremder Truppen, die ihnen deutsche Fürsten (Braunschweig, Hessen, Hannover) aus der Zahl ihrer Landeskinder fr schndes Geld berlieen, um an ihren Hfen nach franzsischem Beispiel ein wollstiges Leben zu führen, ihr Heer zu verstrken suchten, sammelte George Washington, ein Pflanzer aus Virginien, der sich bereits frher als tchtiger Feldherr gezeigt hatte, eiu kleines Heer, bei dem Mut und Tapferkeit und hingebende Vaterlandsliebe den Mangel an kriegerischer Tchtigkeit ersetzten. Benjamin Franklin aus Boston, frher Buchdrucker, dann Schriftsteller, der Erfinder des Blitz-ableiters, schlo mit Frankreich ein Bndnis, dem Spanien und Holland beitraten. Nach manchem Wechsel des Kriegsglckes wurde das englische Heer von den Amerikanern und Franzosen umzingelt und samt seinem allzu khnen Feldherrn gefangen genommen. Im Frieden zu Versailles (1783) wurde die Unabhngigkeit der vereinigten Staaten von Nordamerika anerkannt und Georg Washington, der siegreiche Feldherr, zum ersten Prsidenten gewhlt. Das Beispiel der freiheitsliebenden Amerikaner und die Einrichtungen der neuen Nepublck blieben nicht ohne Rckwirkung auf die Verhltnisse und die politischen Bewegungen in Frankreich und auf die brigen Lnder Europas. Kulturzustnde im achtzehnten Jahrhundert. 1. Staatliche Verhltnisse. Der mittelalterliche Lehnsstaat war allmhlich fast berall geschwunden. An Stelle der Stnde, die mit dem Fürsten die Angelegenheiten des Landes berieten, war der Absolutismus getreten, den Ludwig Xiv. nach dem von ihm befolgten Staatsgrundsatze: L' Etat c'est moi!" begrndete. Friedrich der Groe, der den Grundsatz aufstellte: Le roi est le premier servifceur de ses peuples" verdrngte durch sein gewaltiges Vorbild die absolute Regierungsform und schuf die fogenannte aufgeklrte Abfolntie", die in ihrem Ursprnge aus eine damalige groe geistige Bewegung, die Aufklrung", zurckzufhren ist.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 233

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
suchte Schleswig mit dem dnischen Staate zu vereinigen und deutsches Wesen iu Kirche und Schule zu unterdrcken. Gleichzeitig erhob der Prinz Friedrich von Schleswig-Holstein-Sond erbnrg-An gnstenb nrg ') als Friedrich Viii. Erb-ansprche auf Schleswig-Holsteiu, weil der Mannesstamm des dnischen Knigshauses erloschen war. Da jedoch beide Herzogtmer nach einer alten Bestimmung up ewig ungedeckt" bleiben sollten. Holstein ferner zum Deutschen Bunde gehrte, so wandten sich die bedrngten Bewohner der Elbherzogtmer an ihre deutschen Bundesgenossen um Hilfe. Preußen und sterreich widersetzten sich der Einverleibung Schleswigs in Dnemark, und als der Dnenknig Christian Ix. ihrer Aufforderung, die Verfassung binnen 48 Stunden zurckzunehmen, keine Folge leistete, berschritten preuischey) und sterreichische Truppen unter dem Oberbefehle des preuischen Feld-Marschalls von Wrangel am 1. Februar 1864 die Eider. 2. Der Krieg. Das dnische Heer hatte sich jenseits des Dane-Werks festgesetzt, einer Reihe von 50 km langen Verteidigungswerken zwischen der Schlei und dem Treenesluffe. Nach einem vergeblichen Versuche am 2. Februar, den Feind bei Missnnde zurckzudrngen, berschritt Prinz Friedrich Karl die Schlei, um den Dnen in den Rcken zu fallen. Um nicht vom Rckzge abgeschnitten zu werden, verlieen diese eilig das Dane werk und zogen sich in die feste Stellung der Dppeler Schanzen zurck, nachdem sie durch die nachrckenden sterreicher unter dem Feldmarschall von Gablenz bei verfee arge Verluste erlitten hatten. Die Dppeler Schanzen, 3 xkm lang, lagen am stlichen Ende der Halb-insel Sundewitt; nach Nordosten lehnten sie sich an den Alsensund, nach Sden an den Meerbusen Wenningbund, ihnen gegenber lag die Insel Alsen, die durch eine Brcke mit der Halbinsel Sundewitt verbunden war. Eine fortlaufende Hgelkette, etwa 3 km lang, umsumt die Halbinsel; auf und hinter dieser lagen in zwei Reihen zehn Festungswerke (Schanzen). Jede einzelne Schanze bestand wieder aus 6 m hohen Erdwllen; vor diesen waren Grben von 6 m Breite und 4 m Tiefe. Reihen von spitzen Pfhlen (Palisaden) und Drahtgeflechten hinderten den anstrmenden Feind an einem schnellen Vordringen. *) Der Vater unserer Kaiserin. 2) Es waren das 3. brandenburgische, das 7. westflische und das Gardekorps. 3), Genannt nach dem Orte Dppel.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 234

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
234 Dieses gewaltige Nollwerk wurde von 22000 Dnen und von mehr als 100 Kanonen verteidigt und von der Seeseite her durch die dnischen Kriegs-schiffe, unter diesen das Panzerschiff Rolf Krake", gedeckt. Nach Errichtung von Laufgrben und Parallelen wurden die Dppeler Schanzen durch die preuischen Sturmkolonnen (Westfalen und Brandenburger) am 18. April 18 64 mit seltenem Mute und einer fast beispiellosen Todesverachtung innerhalb weniger Stunden erstrmt die ersten Schanzen waren schon nach 10 Minuten eingenommen und die Dnen bei einem Verluste von 6000 Mann und sast smtlichen Geschtzen nach der Insel Alsen vertrieben. ') Zur See waren die Dnen den Verbndeten berlegen, doch lieferte ihnen die preuische Flotte bei Arkoua und die fter-reichische bei Helgoland glckliche Gefechte und schtzten die Hsen der Nord- und Ostsee vor einer Blockade. Als die eingeleiteten Friedensverhandlungen an der Hartnckigkeit des Dnenknigs scheiterten, wurde der Kamps nach einem sechswchigen Waffenstillstnde wieder aufgenommen und die Insel Alsen am 29. Juni durch den preuischen General Herwarth von Bittenseld erstrmt, nachdem in der Nacht die Truppen in 160 Booten der den schmalen Meeresarm gesetzt waren. Da inzwischen die Feinde in Jtland vorgedrungen waren, auch die Festung Fredericia erstrmt hatten, die ostfriesischen Inseln von der sterreichischen Flotte genommen waren und die Hauptstadt Kopenhagen von feindlichen Schiffen bedroht wurde, bat der König von Dnemark um Frieden. 3. Friede. Dieser kam am 30. Oktober 1864 in Wien zustande. Christian Ix. verzichtete auf Schleswig, Holstein und Lauenburg. In einem spteren Vertrage zu Gast ein vom 14. August 1865 einigten sich Preußen und sterreich dahin, da Lauenburg gegen eine Entschdigung von 112/fl Millionen Mark an Preußen fiel, Preußen die Verwaltung von Schleswig, sterreich die von Holstein bernehmen sollte. der die Zukunft beider Herzogtmer sollte nur bei beiderseitigem Einverstndnisse entschieden werden. b) Der Deutsche Krieg. 1866. 1. Veranlassung. Die Rivalitt zwischen den Gromchten sterreich und Preußen um die Leitung Deutschlands, dazu das Drngen des deutschen Volkes nach Einheit und fester Zentralgewalt lie die Not- x) Vergleiche: Das Lied von Dppel" von E. Geibel.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 284

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
284 demselben Jahre reifte Prinz Heinrich zur Strkung des deutschen ^mflustes im Auftrage des Kaisers mit einer starken Flotte nach China wo er mit Ehrenbezeugungen berhuft wurde. Als im Jahre 1900 m Gfjina der fogeummte Boxeraufstand losbrach, wodurch eben und Besitztum zahlreicher auslndischen Missionen. Beamten und Kaufleute gefhrdet und vernichtet und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler gettet wurde, schickten Deutschland. England. Frankreich. Ru-^nb; bte Vereungten Staaten von Amerika und Japan Truppen als Strasexpedttwn nach China, die dem Feldmarschall Grafeu Walderfee als Oberbefehlshaber unterstellt waren. Die Scharen der Boxer wurden zersprengt, wichtige Befestigungen, wie die Taknforts, erobert, wobei ftch das deutsche Kanonenboot Iltis in hervorragender Weise beteiligte; die Hauptstadt Peking mute ihre Tore ffnen. Den verbndeten Machten wurden Entschdigungen gezahlt und Erleichterungen im Handel gewhrt. Eiue Shuegesaudtschaft unter Fhrung des Prinzen Tschnn kam nach Berlin, um wegen der Ermordung des deutschen Gesandten Abbitte zu tun. Zu Anfang des Jahres 1904 brach in Sd-toestafrifa ein Aufstaut) des Hereros aus' dem spter Ausstnde in Dstafrtfa folgten. Zahlreiche Farmen und Missionsanstalten wurden zerstrt, Ansiedler und Missionare gettet oder vertrieben. Unter der- Fhrung tchtiger Offiziere haben die deutschen Truppen, die bei der Verschlagenheit der Feinde, dem heien Klima und den uube-kannten Terrainverhltniffen, die dem Feinde groe Vorteile boten,, unter unsglichen Mhen die Ruhe und Sicherheit fast berall wieberhergestellt. Aber mancher tapfere deutsche Krieger hat fern von der Heimat ein frhes Grab gefunden. Die vorhandenen natrlichen Wasferstra en wurden verbessert, neue knstliche (Dortmuud-Ems-Kaual) geschaffen.') -Durch langfristige Handelsvertrge ist die Ausfuhr der Erzeug-mffe der deutschen Industrie gesichert. Auch das schne Eiland Helgoland, geschichtlich und geographisch zu Deutschland gehrig, ist durch einen Vertrag mit England seit dem Jahre 1890 wieder mit dem Mutterlande vereinigt. Die Insel bildet im Kriegsfalle einen wichtigen Sttzpunkt fr die deutsche Flotte. 6. Die Steuerreform. Um eine strkere Heranziehung des hheren Einkommens und eine Entlastung der mittleren und kleineren mglich zu macheu. war fr Preußen eine Neuordnung des Steuerwesens ntig geworden. Es wurde die auf Selbsteinschtzung fuende Einkommensteuer eingefhrt, desgleichen die Ergnzuugs- oder ') Der Kaiser-Wilhelm-Ktinal wurde fertiggestellt. (S. 253.)

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 30

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
30 Man verfertigte groe walzenfrmige Mrser, lud sie mit Pulver und schob dicke kugelige Steine davor. Durch ein kleines Loch am unteren Ende des Mrsers zndete man das Pulver an und schlenderte die Steine weit fort. Die ersten Kanonen waren also erfunden; man nannte sie Donnerbchsen. Spter erfand man Handbchsen oder Flinten. In unserem Jahrhundert haben Gewehre und Kanonen mannigfache Verbesserungen erfahren. Diese Erfindung vernderte das ganze Kriegswesen. Das Rittertum verlor seine Wichtigkeit im Kriege. Schild und Panzer schtzten nicht mehr vor den feindlichen Kugeln; Kraft und Gewandtheit in der Fhrung der Waffen und die persnliche Tapferkeit hatten nicht mehr die frhre Bedeutung. Man sammelte jetzt groe Scharen von Kriegern, rstete sie mit Flinten, Kugeln und Pulver aus, besoldete sie und nannte sie S o l d a t e n; in spterer Zeit schuf man stehende Heere. Erfindung der Buchdruckerkunst. Frher gab es nur wenige Bcher; alle muten mit der Feder geschrieben werden; sie waren deshalb sehr teuer. Eine einzige schn geschriebene Bibel kostete wohl neunhundert Mark. Im 14. Jahrhundert schnitzte man Bildchen von Heiligen und einzelne Wrter in hlzernen Tfelchen, bestrich sie mit Farbe und druckte sie auf Papier ab. Spter wurden auch gauze Stze, Heine Gebete und Bcher von geringem Umfange in Holzplatten eingeschnitten und dann gedruckt. Solche Platten konnten aber nur fr eine Stelle der Bibel, nur fr ein Gebetchen, nur fr ein Bchlein benutzt werden. Im 15. Jahrhundert erfand ein Deutscher, Johann Gutenberg, die Buchdrucker kuust. Er schnitt einzelne Buchstaben (Lettern) in buchene Stbchen und setzte sie zu Wrtern zusammen. Man bestrich die Lettern anfangs mit Tinte und Lampenrn. Spter stellte man die Buchstaben aus Metall her, erfand auch eine bessere Druckerschwrze und konnte jetzt ohne viele Mhe jedes beliebige Buch drucken. Das erste gedruckte Buch war eine lateinische Bibel, welche im Jahre 1452 erschien. Vor dieser wichtigen Erfindung waren nur wenige Menschen des Lesens kundig. Mit der Zeit wurde das Lesen aber ein Gemeingut aller, denn Bcher und Zeitungen konnten jetzt billig hergestellt werden. 18. Entdeckungen am Knde des Mittelalters. Entdeckung Amerikas. Bis gegen Ende des Mittelalters kannte man nur die Erdteile Europa, Asien und Afrika. Der Ruhm, Amerika entdeckt zu haben, gebhrt Christoph Kolumbus. Er war in Geuua geboren. Schon im Alter von vierzehn Jahren ging er zur See und bildete sich zu einem khnen und geschickten Seefahrer aus. Durch mancherlei Beobachtungen, fleiiges Studieren und ernst-liches Nachdenken war er zu der berzeugung gekommen, da die Erde die Gestalt einer Kugel haben msse, was zu seiner Zeit noch

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 31

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Gutenberg. "icht allgemein angenommen wnrde. Er glaubte auch, da westlich von Europa noch Land liegen msse. Dem Könige von Spanien trug Kolumbus seine Ansicht vor und erhielt von ihm nach vielen Bemhungen bret kleine Schiffe zu einer Entdeckungsreise. Am 3 August 1492 fuhr er in Begleitung von 120 Gefhrten mit drei kleinen Segelschiffen von Spanien ab. Am 11. Oktober zeigten sich endlich die ersten Vorboten des Landes: Rohr, ein Zweig mit frischen Beeren und Landvgel. Beim Anbrnch des folgenden Tages erscholl iro fll: d cr V Kolumbus sprang zuerst an die Kste, die Jjtimn)ch.ift folgte. Alle knieten nieder und dankten Gott. Die Ein-wohner nannten das entdeckte Land - eine Insel - Guanahani; Kolumbus gab ihr den Namen San Salvador, d. i. Erlser-

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 32

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Christoph Kolumbus. Insel. Auf ferneren Fahrten entdeckte der khne Mann noch andere Inseln, zuletzt auch das Festland von Amerika. Andere Entdeckungen. Die Gewrze und die kostbaren Waren Jnbiens wrben im Mittelalter von bcn Arabern ans Kamelen durch die Wste nach Syrien und gypten gebracht. Von hier gelangten sie zu Schiffe nach Europa. Dieser Weg war weit und mhselig, der Preis der mitgefhrten Waren also sehr hoch. Die Portugiesen suchten deshalb einen Seeweg nach Ostindien. Sie fuhren die Kste Afrikas entlang, und der fhrte Seefahrer Vasko b e Gama umsegelte glcklich das Kap der guten Hoffnung uttb lanbete nach mancherlei Mhen und Gefahren enblich im Jahre 1498 an der Kste von Jnbien, Im Jahre 1519 unter-nahm der Seefahrer Magelhaens die erste Reise um die Welt. Er fuhr stets nach Westen, umschiffte die Stibspitze von Amerika, burchsegelte den Stillen Ozean uttb kam bis zu den Philippinen, wo der mutige Helb im Kampfe gegen die Wilden siel. Seine Gefhrten setzten die Reise fort und gelangten nach dreijhriger Abwesenheit in Spanien wieber an. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts entdeckten die Nieberlnber das Festland von Australien. Durch alle diese Entdeckungen nahmen Schiffahrt, Handel und Ver-kehr eilten ungeahnten Aufschwung.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 259

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
259 in einer Bittschrift um Anfhebnng der Religionsedikte. Die Bittschrift wurde in Gegenwart von etwa 300 Mitgliedern des Adels berreicht. Als Margarete bei dieser Gelegenheit durch die groe Anzahl Adliger bestrzt wurde, rief ihr einer ihrer Rte die Worte zu: Ce n'est qu'un tas de gueux!"1) Den Abgeordneten war dieses zu Ohren gekommen, und aus dem Schimpfnamen Gueux wurde der Ehrenname Geusen, d. i. Bettler. Als hierauf die Religionsedikte weniger scharf durchgefhrt wurden, rotteten sich die Calvinisten zusammen, erregten einen groen Bildersturm und plnderten und verwsteten Klster und Kircheu. Philipp Ii. rief seine Halbschwester ab und machte den strengen Herzog Alba zum Statthalter der Niederlande. Herzog Alba. Schon vor feiner Ankunft wanderten viele taufend Edelleute, Kaufleute und Handwerker aus und fanden vielfach in an-dern Lndern eine neue Heimat. Auch der Graf Wilhelm von Oranien, der Fhrer der gegnerischen Partei, verlie das Land; da-gegen waren die Grasen Egmont^) und Hoorn durch nichts zu be-wegen, sich ebenfalls in Sicherheit zu bringen. Herzog Alba lie sie er-greifen und zum Tode verurteilen. Die Gter der geflchteten Edelleute wurden eingezogen.3) Abfall der Niederlande. Die Versuche Wilhelms von Oranien, mit Hilse der gesammelten Niederlnder und angeworbenen Sldner die Spanier zu vertreiben, hatten keinen Ersolg. Manche von den ansge-wanderten Adeligen suchten als Seeruber (Meergeusen") ihr Leben zu fristen, und untersttzt von den Englndern, drangen sie auf ihren Ver-heerungszgen glcklich von der Meeresfeite her in die Niederlande ein. Sie gelangten, nachdem die Dmme von den Hollndern felber durch-stochert waren, bis Lehden, vertrieben die Spanier und grndeten zur Erinnerung an dieses Ereignis daselbst eine Universitt. Nach der Abberufung des Herzogs Alba fchloffen die sieben nrdlichen Landschaften in der Utrechter Union (1579) ein Schutz- und Trutzbndnis, sagten sich dann frmlich von Spanien los und whlten den Grafen Wilhelm von Oranien und nach dcffen Ermordung seinen Sohn Moritz von Oranien zum Statthalter. Die sdlichen Provinzen, das heutige Belgien, blieben bei Spanien; die Trennung beider Teile wurde spter in dem Massen still stnde zu Antwerpen (1609) anerkannt. 3) Das ist nur ein Hausen Bettler." 2) Vergleiche Goethes Egmont". 8) Wacker, Lesebuch Nr. 188: Herzog Alba bei einem Frhstck auf dem Schlosse zu Rudolstadt". 17*
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